Prof. Dr. Menninger mit sehr guten Aquarellen in der Galerie Hammer
Am 29. 01. 2016 um 20 Uhr ! Klangpräsentation in der Galerie Hammer ! Komposition : historischer Raum der Galerie Hammer mit alter Bohlendecke, Bilder von Hélène de Beauvoir und Klanginstallation des AMG !
National und international bekannte Künstler stellten bisher in der Galerie Hammer aus:
Prof. Ernst Fuchs, Wien
Denis Jully
Pablo Picasso. Oberbürgermeisterin Christa Meier eröffnete die Ausstellung.
Otmar Alt
Alexander Timofeev
Shoichi Hasegawa
Marc Chagall
Peter Liebl
Marta Iglesias
von Löwenich
Inge Hörup
Jens Juul
Miguel Horta
Tatsuhiko Yokoo
Matisse
Juan Fernando de la Iglesia
Urgell
Ana Matt
Guitierrez
Juan Luis Molero
Bougallo
Herbert Achternbusch
Arik Brauer
von Loewenich
Hundertwasser
George Braque
Chagalle
Denis Jullys Bilder sind geprägt von westlicher und orientalischer Tradition.
Der Straßburger Künstler Denis Jully ist viel herumgekommen in der großen weiten Welt. Dass er dereinst Stoffe für den Schah von Persien entwarf, kann man seinen Bildern sofort ansehen. Ohne seine Tätigkeit als Textildesigner am persischen Hofe wäre Jully vielleicht nie zu einem Künstler geworden. Als der Schah in den Wirren der Revolutionsjahre eine Ausgangssperre über sein Reich verhängte, da fing Jully mehr aus Verlegenheit und Langeweile an, "richtig" zu malen.
In dieser Zeit müssen sich auch bestimmte Farben und Lichtsituationen seinem Gedächtnis für immer eingeprägt haben. Denn obwohl Jullys Bilder voller Zitate und Anspielungen auf tradierte Sujets der europäischen Kunstgeschichte sind, wirken das Licht, die Farbauswahl und Farbigkeit seiner Bilder eher etwas exotisch.
Ob in seinen zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit changierenden Landschaftsbildern, seinen gänzlich abstrakten Stimmungsbildern oder rätselhaft – rebusartigen Trompe l'oeil – Kompositionen – immer schimmert eine warme, erdige Grundstimmung, eine Art goldenes Leuchten in seinen Bildern durch, das mehr an nordafrikanische, arabische Erdregionen erinnert.
Gleichwohl ist Jully ein europäischer Maler, beladen mit all dem kulturgeschichtlichen und kunsthistorischen Ballast, den ein französischer Künstler mit sich herumzuschleppen vermag: Seine Paysage – Arbeiten wirken wie eine Fortsetzung klassischer französischer Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts, erinnern farblich und kompositorisch auch an Corot und die Schule von Barbizon. Seine gesichtslosen Menschen, die Jully als "reine Seinswesen" verstanden wissen möchte, sind in seine Arbeiten als aufrechte leuchtende Farbsignale hineinkomponiert.
Eingehüllt in ihre feuerroten Tunikas erzählen auch sie in abstrahierter Kürze von der Kunstgeschichte der französischen Malerei des 19. Jahrhunderts, von Delacroix zum Beispiel und seinen feurigen, orientalischen Gestalten und Themen. Und dann kommt noch etwas hinzu, dass nicht nur die Bilder sondern auch Jully als Menschen des 20. Jahrhunderts gewissermaßen abrundet: das Moment der Collage, wobei Jully hier mit ganz unterschiedlichen Mitteln arbeitet. Mal sind es Papierstücke, alte, handgeschriebene Listen, die der Künstler auf die Leinwand klebt, übermalt und ins Bild integriert. Dann wieder ist es eine schmale, flache Holzleiste, die an einer Seite des Bildes angefügt wird.
Auf diese Weise erzeugt Jully vor allem in seinen Paysage-Arbeiten einen Gegensatz zwischen der ruhigen, klassischen Komposition und dem sehr modern anmutenden Holzelement – eine Modernität, die auch in farblichen Brüchen anschaulich wird. Diese Kombination von Moderne und Klassizität, von europäischer und orientalischer Tradition, von Strenge und Heiterkeit sind das Besondere an Jullys Arbeiten.